This is a blog about my reads as well as everything related to them.
My taste is for good quality literature - old and new. Some of it I review here or on my main book blog Edith's Miscellany.
Auf anobii hat eine Italienerin dieses Buch als "gut geschrieben, aber überflüssig" beschrieben. Kurz und bündig bringt diese Formulierung auf den Punkt, was auch ich über 'Apostoloff' von Sibylle Lewitscharoff denke. Allerdings mit einer Einschränkung: Ich empfinde das Buch nicht einmal als besonders gut geschrieben. Und für diesen satirischen Roman hat die Autorin den Preis der Leipziger Buchmesse 2009 erhalten?
Die Idee hinter dem Roman ist ja alles in allem recht interessant, doch bei der Umsetzung hapert es gewaltig. Die Charaktere - einschließlich der Ich-Erzählerin - bleiben oberflächlich und farblos. Die Handlung schleppt sich dahin. Die Weltsicht der Erzählerin ist so zynisch, dass es schon nicht mehr lustig ist. Außerdem fehlt mir ein eindeutiger Fokus, der dem Buch wenigstens im Rückblick Sinn gibt. Soll es ein zynischer Blick auf die Verhältnisse in Bulgarien sein? Ist es eine verbitterte Abrechnung mit der Kindheit und dem bulgarischen Vater, der sich erhängt hat als die Erzählerin noch ein Kind war? Ist es einfach nur die lahme Reisebeschreibung einer griesgrämigen Frau mittleren Alters, die an Schlaflosigkeit leidet? Was will die Autorin? Ich weiß es nicht.
Für mich waren es jedenfalls 248 Seiten, deren Inhalt ich in wenigen Tagen völlig vergessen haben werde - und das ohne Bedauern.